Tradition
Die HSG blickt auf eine lange Tradition zurück, die Anfänge datieren zurück bis ins 15. Jahrhundert. Unsere Tradition ist eng verknüpft mit der Geschichte und Kultur der Stadt Erlangen und wir sind Mitbegründerin der Erlanger Bergkirchweih.
Ein wichtiges kulturelles Ereignis der HSG ist das jährlich stattfindende Vogelschiessen, mit einer über 325-jähriger Tradition.
Entsprechend unserem Motto "Tradition und Sport" verbinden wir Tradition mit unseren sportlichen Ambitionen.
Unser langjähriges Mitglied Richard Dietz stellt hier eine kurze Chronik der Gesellschaft und interessante Aspekte des Vogelschiessens vor.
Für eine detailliertere Darstellung sei auf folgende Schriften verwiesen:
- 1922: H. G. Gengler: Zur Geschichte der Erlanger Schützen und der Hauptschützengesellschaft Erlangen.
- 1978: Karl Moosburger: Königlich Privilegierte Hauptschützengesellschaft Erlangen 1456 und seine Schützen. Die Jahre 1920- 1978.
- 2006: Richard Dietz und Dr. Werner Müller: Geschichte der Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft Erlangen von Ihren Wurzeln bis ins Jahr 2006.
- 2020: Gerhard Kammerer: Chronik vom Jubiläumsjahr 2006 bis zum Corona-Jahr 2020.
Chronik
Die Anfänge
Die Geschichte der Erlanger Schützen ist ein Spiegelbild der Stadtgeschichte. Die Stadt Erlangen geht in ihrem Kern auf zwei selbständige Städte zurück, zum einen auf die bereits im Jahre 1398 mit Stadtrechten ausgestattete Altstadt Erlangen, zum anderen auf die durch die Hugenotten 1686 gegründete Neustadt Christian Erlang. In beiden Städten entwickelten sich selbständige Schützengesellschaften. Der älteste Hinweis auf eine Schützengesellschaft in Erlangen datiert vom Jahre 1456, er befindet sich in den Herzogenauracher Baurechnungen, in denen ein Schießen in Erlangen erwähnt wird. Der Eintrag belegt zwar ein Schützenwesen in Erlangen, organisiert dürften sich die Schützen jedoch schon kurz nach 1398 haben, als der Ansiedlung Stadtrechte mit der Auflage, eine Stadtbefestigung zu errichten, verliehen wurden.
1693 - 1910
Für die Gründung der Hugenottenstadt in 1686 lässt sich bereits für 1693 eine eigene, französische Schützengesellschaft nachweisen. Der erste Nachweis eines Erlanger Vogelschießens lässt sich für die Französische Schützengesellschaft wohl deshalb erbringen, weil die Neustadt durch den Markgrafen deutlich mehr gefördert wurde als die Altstadt.
In der Neustadt ließen sich jedoch bald auch Deutsche nieder, die zuerst ihre eigene Schützengesellschaft gründeten und zwischen 1803 und 1806 mit der Französischen Schützengesellschaft fusionierten.
Die von der Obrigkeit aus Kostengründen verordnete Vereinigung der Altstädter Schützen mit den Neustädter Schützen in 1813 war nur von kurzer Dauer. Schon ab 1815 hatte sich in der Altstadt wieder eine eigene Schützengesellschaft etabliert. Erst 1864 entstand durch endgültigen Zusammenschluss der beiden Schützengesellschaften die Erlanger Hauptschützengesellschaft, die durch die Annahme neuer Statuten 1912 zur „Königlich Privilegierten Hauptschützengesellschaft Erlangen“ wurde.
1910 Verlegung des Schießbetriebs vom Schießhaus am Burgberg in das Waldschießhaus.
Kriegsjahre
1942: Die gesamte Anlage wird für militärische Zwecke vom Standortkommandanten beschlagnahmt.
Wiederaufbau und Jubiläum
1949: Konnte die Königlich Privilegierte Hauptschützengesellschaft wieder als Schützengesellschaft Aktivitäten entfalten. Da die Militärregierung Schießen nur mit dem Luftgewehr zuließ, wurde auch das erste Vogelschießen nach dem Kriege am 29.7.1951 mit Luftgewehr ausgetragen.
1952: Die folgenden Jahre sind von regen Bautätigkeiten geprägt, um im Waldschießhaus einen modernen Schießbetrieb zu ermöglichen.
1981: Verbunden mit dem 58. Mittelfränkischen Bundesschießen feiert die HSG Erlangen ihr 525. Jubiläum.
1993: Mit 16 Vereinen und 6 Kapellen und einem Festzug vom Neuen Markt zum Waldschießhaus wurde „300 Jahre Vogelschießen“ gefeiert.
KPHSG im 21. Jahrhundert
2002: Gründung einer Bogen-Abteilung.
2006: In das Jubiläum „550 Jahre HSG Erlangen“ wurde das 36. Gauschießen eingebunden. Der Festzug umfasste ca. 2000 Teilnehmer und 15 Kapellen.
2011: Mit einem Festzug und einem Preisschießen mit inzwischen als historisch zu bezeichnenden Kipplauf-Luftgewehren wurde das 100-jährige Bestehen des Waldschießhauses gefeiert.
2012: Erstmals nahm die HSG am „Erlanger Rädli“ mit einem Schnupperschießen für Interessierte teil.
2013: Dieses Jahr schlüpften zwei Schützenbrüder beim Vogelzug in die Zieler Kluft, um die Bedeutung dieser historischen Figur nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
2014: Zur Erinnerung an den Zusammenschluss der Altstädter und Neustädter Schützen vor 150 Jahren, wurde ein Scheibenschießen veranstaltet.
2018: Mit einem Bürger- und einem Kaiserschießen zum regulären Vogelschießen wurde das 325-jährige Jubiläum des Vogelschießens in Erlangen gefeiert.
2019: Einweihung des Hans-Krauss-Museums im Waldschießhaus.
2020: Und dann kam Corona...
Vogelschiessen
Seid über 325 Jahren wird jährlich nach Pfingsten ein Vogelumzug abgehalten. Dabei schiessen die Mitglieder auf den Holzvogel, um den neuen Vogelkönig zu ermitteln. Am folgenden Tag findet die Inthronisation des neuen Vogelkönigs statt. Der Vogelkönig vertritt unsere Gesellschaft bei gesellschaftlichen und öffentlichen Veranstaltungen.
Gleichfalls werden der Jugendvogel und Schülervogel ausgeschossen.
Diese Übersicht zeigt Wissenswertes zum Vogelschiessen, zusammengetragen von Richard Dietz. Eine ausführliche Darstellung der Geschichte des Vogelschiessens findet man in:
- 2018: Richard Dietz: 325 Jahre Vogelschießen in Erlangen